Kleines, aber bedeutendes deutsches Riesling-Anbaugebiet- 3.300 Hektar - am nördlichen Ufer des Rheins zwischen Wiesbaden und Lorch, zu dem auch eine Enklave bei Hochheim zählt. Kaiser Karl der Große (742-814) ließ nach der Sage in der Nähe des heutigen Schlosses Johannisberg angeblich den ersten Weingarten anlegen. In Geisenheim wurde im Jahre 1872 die für den deutschen Weinbau bedeutsame Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau gegründet. Die optimalen klimatischen Bedingungen am Rhein, der hier stellenweise mehrere Kilometer breit ist, sorgen für ein hervorragendes Wachstum der Reben. Rund 80 Prozent der Rebfläche sind mit Riesling bestockt, der auf den schweren Lehm- und Lössböden recht körperreich ausfällt, gleichwohl fein im Aroma und sehr rassig in der Säure ist. In einigen warmen Nischen wird auch Spätburgunder angebaut. Der Rheingau hat als erstes Anbaugebiet in Deutschland eine gesetzliche Lagenklassifikation. Sie gilt seit dem Jahrgang 1999 und klassifiziert die Weinlandschaft in 1. Lagen. Rheingau... Zauberwort! Den Weinkennern um die vorletzte Jahrhundertwende war der Rheingau bekannt für die teuersten Weine der Welt. Die unnachahmliche Eleganz und Fülle dieser Rieslingweine wurde weltweit geschätzt, und selbst bei Hofe wurde Rheingauer Wein kredenzt. Die Kriege des 20.Jahrhunderts ließen dieses Ansehen leider schwinden, doch die natürliche Weltklasse der Weine ist nach wie vor existent!!!!