Alkoholverstärkter, süßer Rotwein von der gleichnamigen portugiesischen Atlantikinsel, der überwiegend aus der roten Sorte Tinta Negra Mole gekeltert wird. Im Unterschied zum Portwein wird der Madeira nach dem Aufspriten einer speziellen Wärmebehandlung unterzogen. In gemauerten Betonbottichen, in Stahltanks, in Glasballons oder in Holzfässern wird er mehrere Monate lang auf 40 bis 50 °C erwärmt. Durch die Wärmebehandlung soll der Wein schneller reifen und der Zucker karamellisieren. Reife hat der Madeira nötig, denn er bringt viel Tannin mit und besitzt eine hohe Säure. Sein Geschmack reicht von schokoladig-süß bis ranzig-trocken. Die besten wachsen auf Höhen bis 1800 Meter. Dort werden die Terrassen zunehmend mit den alten weißen Sorten Sercial, Boal, Malvasia und Verdelho kultiviert. Diese traditionellen Qualitäten reifen langsam, ohne erhitzt zu werden. Sie werden in 600-Liter-Pipes gefüllt und mind. 20 Jahre unter dem Dach der Handelshäuser gelagert, wo es im Winter kühl und im Sommer sehr heiß ist. Vinhos de Canteiro werden sie genannt. Sie haben einen Geruch von Malz, Karamell, Vanille, süßen Mandeln, Rosinen und kandierten Früchten. Der Standard-Madeira ist ein Jahrgangsverschnitt, der selbst dann, wenn er als Extra Dry deklariert ist, eine spürbare Restsüße aufweist.