Das grüne Herz Italiens wird diese mittelitalienische Region genannt, die als einzige nicht ans Meer angrenzt und eine variationsreiche Landschaftsstrukur mit Hügeln und Bergen aufweist und nur sehr wenigen, ebenen Flächen. Durchzogen wird sie vom Tiber, in den zahlreiche Nebenflüsse münden. Heute stehen in Umbrien knapp 20.000 Hektar unter Reben, aus denen im Jahr etwa 1,7 Millionen Hektoliter Wein produziert werden. 45% der Erzeugung entfallen auf Weißweine, 55% auf Rotweine. Der Trend geht jedoch zum Rotwein. Umbrien ist der einzige Landstrich, in dem die weiße und schwarze Trüffel nebeneinander gedeihen. Berühmt ist Umbrien für die ausgezeichneten Weine von Montefalco, die sich mit der Anerkennung der „Denominazione d’origine controllata e garantita“ (Garantierte kontrollierte Herkunftsbezeichnung) rühmen, welche nur sehr wenige italienische Weingebiete aufweisen können. Ordnungsvorschriften besagen, dass die Weine mindestens 30 Monate gelagert werden müssen, davon 12 Monate in Holzfässern, bevor sie verkauft werden dürfen. Die Weine lassen sich besonders gut trinken, und müssen mindestens 13 Vol.-% Alkohol in der trockenen Version und 14 Vol.-% in der Likörversion haben. Die Sagrantino Trauben hingegen sind etwas lederartiger und können monatelang verdörren, ohne zu verfaulen, wodurch sich die Zuckerkomponente optimal verdichtet. Neben den berühmten Weinen von Montefalco, ist Umbrien vor allem für seinen weißen Orvieto beim breiteren Publikum bekannt. Zwei Drittel der Produktion entfallen auf diesen Vorzeigewein aus der Region der allerdings in den wenigsten Fällen mehr als ein süffiger, halbtrockener Alltagswein.