Das heutige Griechenland präsentiert sich als aufstrebende, dynamische und moderne Weinbaunation. Von den 150.000 Hektar Anbaufläche dient nur etwa die Hälfte der Weinerzeugung, der Rest entfällt auf den Rosinen- und Tafeltraubenanbau. Durch den EU-Beitritt und die damit verbundenen finanziellen Mittel wurden neue Konzepte und ein neues, übersichtliches und klares Qualitätssystem entwickelt, das sich am französischen orientiert. Griechenland hat trotz seines stark maritimen Charakters einen sehr hohen Gebirgsanteil. Der Boden aus Kalk, Granit und Vulkangestein und das in den Weingebieten vorherrschende mediterrane Klima mit kurzen feucht-milden Wintern und trocken-heißen Sommern wirken sich günstig auf den Weinbau aus. Die wohl bekanntesten und besten Anbauzonen Griechenlands sind Nemea (Peloponnes), Naoussa (Makedonien) und Rapsani (Thessalien) für Rotweine, Patras und Mantinia (beide Peloponnes) und Santorin für Weißweine sowie Samos für Likörweine und Süßweine. Dazu kommen Weinanbaugebiete wie Goumenissa, Amynteon und Côtes de Meliton / Chalkidiki (Makedonien) und Kreta mit mehreren Appellationen, z. B. Archanes oder Peza, sowie die Ionischen Inseln mit Kephalonia. Es gibt rund 300 verschiedene, autochthone Rebsorten, ausländische werden zunehmend kultiviert. Ein Grund für den Erfolg des griechischen Weines: Alteingesessene Rebsorten wie Xinomavro oder Agiorgitiko werden gekonnt mit internationalen Modesorten wie Cabernet Sauvignon kombiniert, autochthone Rebsorten werden wieder entdeckt (z.B. Malagousia, Zakynthino, Lagorthi) bzw. erfahren durch die moderne Kellertechnik endlich den Erfolg, der ihnen gebührt (z. B. Assyrtiko, Griechenland) Rund 60% der erzeugten Weine sind alkoholstarke Weißweine, über 90% davon werden trocken hergestellt.