Das Weinbaugebiet Bordeaux ist mit 100000 ha (mit 50 Teilappelationen) das größte zusammenhängende Anbaugebiet der Welt für Qualitätswein. Es gibt etwa 3.000 Châteaux genannte Weingüter, die die weltberühmten Weine erzeugen. Nirgendwo sonst entstehen in einerseits so großen Zahl herausragende Rotweine und trockene sowie edelsüße Weißweine wie im Umkreis der südwestfranzösischen Hafenstadt. Der Grund für eine derartige Vielfalt ist die Weite des Landes, das ganzjährig milde Klima, ein Mosaik unterschiedlichster Böden und reichlich Feuchtigkeit. Dieses Zusammenspiel von Klima und Boden – kurz Terroir genannt – ist einer der Schlüsselbegriffe der Bordelaiser Weinphilosophie.Die Weine im Bordeaux sind zu 80 % Rotweine, während auf die Weißweine ein Anteil von 20% entfällt. Traditionell werden für die Rotweine 5 Rebsorten verwendet: Cabernet-Sauvignon, Cabernet Franc, Carménère, Merlot, Malbec sowie Petit Verdot. Anders als z. B. im Burgund gibt es im Bordelais (von wenigen Ausnahmen abgesehen) keine reinsortigen Qualitätsweine. Unter den Weißweinen- aus Sauvignon Blanc, Sémillon und Muscadelle- treten in erster Linie die edelsüßen Sauternes und die weißen Graves-Weine qualitativ hervor. Im Jahre 1855 erfolgte anlässlich der Weltausstellung in Paris eine umfassende Einteilung der Bordeaux-Weine in Qualitäts-Klassen. Diese berühmte Bordeaux-Klassifizierung ist noch heute nahezu unverändert gültig. Man untereilt in LInkes und Rechtes Ufer bzw fünf deutlich unterschiedliche Gebiete - Das Médoc beginnt nördlich von Bordeaux und zieht sich über 70 km auf dem linken Ufer der Gironde. - Die Graves beginnen südlich von Bordeaux und nehmen das südliche Ufer der Garonne ein. - Das Entre-Deux-Mers ist das Hügelland zwischen Garonne und Dordogne. - Das Libournais bezeichnet die Umgebung der Stadt Libourne auf dem rechten Ufer der Dordogne. - Nordwestlich davon Blayais und Bourgeais nördlich des Zusammenflusses von Dordogne und Garonne.