Rioja stellt geographisch die wahrscheinlich berühmteste und bekannteste DO Spaniens dar. Der Großteil der Rebflächen - 63.500 Hektar- liegt zwar in der autonomen nordostspanischen Region La Rioja, doch ein Teil davon befindet sich auch in den beiden Regionen Baskenland (der Subbereich Alavesa) und Navarra. Es zählt zu den bedeutendsten Weinbauregionen Europas und bringt neben dem gleichnamigen Rotwein, auch eine Fülle hochwertiger Rosé- und Weißweine hervor. Entlang des Flusses Ebro teilt sich das Anbaugebiet Rioja in drei Zonen: Rioja Alavesa, Rioja Alta und Rioja Baja. Die Einflüsse des Atlantik und die heiße Sonne des Mittelmeeres schaffen im Zusammenspiel mit der Geographie zahlreiche Mikroklimata. Ebenso vielfältig wie die Klimazonen sind auch die Böden. In der Rioja Alavesa findet sich ein hoher Kalkgehalt, wodurch die Rotweine heller und filigraner ausfallen. Die Rioja Alta weist eine Vielzahl unterschiedlichster Höhen- und Bodenformationen auf. Die Palette reicht von lehm-, eisen-, und kalkhaltigen Böden bis zu Schwemmland. Die Weine der Rioja Alta verfügen dadurch über körperreiche, komplexe Charaktere. In der Rioja Baja dominieren lehm- und eisenhaltige Böden, was zu den kräftigsten Weinen der gesamten Rioja führt. Als Böden überwiegen der typisch weiße Kalk sowie rotgrauer Lehm. Der traditionell hohe Anteil der Tempranillo-Traube formt den Charakter der roten Rioja-Weine. Es finden sich vor allem die roten Rebsorten Tempranillo (61 % der Anbaufläche), Garnacha, Mazuelo, Graciano und die weißen Rebsorten Viura, Malvasia und Garnacha Blanca . Die klassischen Riojas sind entweder reinsortige Tempranillo-Weine oder Verschnitte mit einem Tempranillo-Anteil von weit über 50 % und kleineren Anteilen von Garnacha, Mazuelo und Graciano. So vielfältig wie die Klimazonen und die Bodenverhältnisse zeigen sich auch die Rotweine. Sie sind zum Teil geprägt durch elegante Vanille- und Beerenfruchtnoten. Seit einigen Jahren gewinnen aber auch weiße Rioja-Weine, die hauptsächlich aus Viura-Traube erzeugt werden, weltweit an Anerkennung. Auch sie werden vielfach in Eichenfässern ausgebaut. Dadurch gewinnen sie ein einzigartiges Bukett, eine goldgelbe Farbe und einen weichen Körper mit leichter Säure.