Das Weinbaugebiet Bierzo liegt im Nordwesten Spaniens an der Grenze zwischen den Regionen Galizien und Castilla. Hier ist die Landschaft schon ziemlich gebirgig. Entsprechend verteilen sich traditionell die Weinfelder auf eine Vielzahl kleiner, zersplitterter Parzellen in Hanglagen, oft mit Maschinen nur eingeschränkt erreichbar und schwer zu bewirtschaften. Mittlerweile stehen rund 4000ha im Ertrag - ein eher kleines Weinbaugebiet), es gibt wieder rund 50 Kellereien. Im spanischen Inlandsmarkt ist Bierzo fast schon wieder Kult, im Ausland freilich immer noch weitgehend unbekannt: kaum 15% wird exportiert. Hauptrebsorte des Gebiets ist die Rotweinsorte Mencia, mit der rund 2/3 der Rebfläche bestockt ist. Nach Meinung der Einheimischen kommt diese Sorte nur in Galizien und den angrenzenden Randzonen Castillas vor. Freilich, Genetiker haben vor einigen Jahren festgestellt, das die Sorte genetisch mit der französischen Cabernet-Franc nahezu identisch ist. Wenn Sie sich vor Ort unbeliebt machen wollen, erklären Sie einem Winzer, dass seine Mencia ja letztlich nur eine vor Jahrhunderten aus Frankreich gekommene Cabernet-Rebe sei. Im Norden Spaniens, am Rand der Provinz León, in der Region von Castilla-León, liegt das Weinbaugebiet Bierzo. In einem Tal liegt es geschützt vor dem in dieser Region ansonsten extremen Klima und bietet so auf Schwemmland im Flußtal und teilweise Schiefer in den höheren Lagen die Voraussetzung für hervorragende Weine. Die Weißweine werden aus den hier zugelassenen Rebsorten Dona Blanca, Malvasia, Palomino und Godello gekeltert, die Rotweine aus Mencia, Tintoera und Garnacha. Die Ursprungsbezeichnung wurde 1991 verliehen, seither dürfen deshalb nur noch Trauben aus der Region gekeltert werden. Zusätze von Trauben aus anderen Gebieten gibt es in den Cuvées nicht mehr. Auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela, der durch diese Region führt, kann sich heute der Pilger wie eh und je an den Erzeugnissen der ansässigen Winzer laben.